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Erdachsendeckelscharnierschmiernippelkommission 2016  (on tour...)


Kofferraumtetris – Die (Be-) Fahrer unter euch werden das Spiel sicherlich kennen, oder? Wie bekommt man das Gepäck von fünf Personen in den (wie immer zu) kleinen Kofferraum? Oder haben wir mal wieder viel zu viel unnötiges Zeug eingepackt? Wer weiß das schon? Obwohl unser Kofferraumtetrismeister Svenska sein Bestes gab, wollte die Heckklappe nicht so richtig schließen. Irgendwer hatte zu viele Böller eingepackt. Den Namen der besagten pyrogeschädigten Person lasse ich an dieser Stelle mal weg. Nachdem auch dieses Problem beseitigt wurde konnte es endlich los gehen und unsere erste größere Tour im Jahre 2016 begann...


Kofferraumtetris - Highscore


Irgendwo auf einem Autobahnrastplatz - De Riefkabielen on Beetschuken fracken dem Wedda


Unter dem Motto "auch im Osten trägt man Westen" fuhren wir diesmal für unsere Verhältnisse sehr früh am Morgen los. Unser Ziel war die Erdachse im Vogtland. Wir kamen erstaunlich gut durch. Auch selten sowas. Nachdem wir die Bundesländer NRW und Hessen ohne Probleme und vor allem ohne "Köln" durchquert hatten, sahen wir rechter Hand ein paar riesige Kali-Halden, so dass wir sofort Appetit auf unser Hobby bekamen und in der Nähe von Gotha die Autobahn verließen um eine längere Pausa im schönen Thüringer Wald einzulegen. Unser Ziel war ein Wanderparkplatz an welchem sich eine wunderschöne Strassenbahn-Haltestelle der Thüringer Waldbahn mit geologischen Graffitis befand. Diese wollten wir fotografieren. Ganz in der Nähe der Haltestelle befand sich komischerweise auch ein ehemaliges Bergwerk, in welchem sich eine Kristall-Höhle und früher auch eine Untertage-Verlagerung befand. Also für jeden was dabei. Und das Beste war, dass wir nach einer kurzen Nachfrage erfuhren, dass die nächste Führung in 45 Minuten stattfindet. Marienglashöhle ist der Name des Besucherbergwerks – den Link findet ihr wie immer unter diesem Bericht. Also hieß es an diesem Zeitpunkt unserer Tour Kofferraumtetris rückwärts, die Kameras und das Geleucht zusammensuchen und unsere Pausa mittels einer leckeren Befahrung um einige Zeit verlängern. Die 45 Minuten vergingen im Fluge, flux noch einige Aussenaufnahmen gemacht, Eintrittskarten gekauft und schon kam ein Herr im original Bergmanns-Habit an um uns seine unterirdische Welt zu zeigen. Auf die Befahrung an sich werde ich jetzt hier nicht weiter eingehen, denn die Marienglashöhle ist hier auf der Seite in der Rubrik "U-Verlagerungen" unter dem Decknamen "Unze" (LINK) zu finden sein.


Schönes Graffiti an der Strassenbahn-Haltestelle Marienglashöhle der Thüringer Waldbahn


Ausladen, Einladen, Gezähe suchen...


U-Verlagerung Unze - hier


Das letzte Drittel unserer Anreise war dermaßen locker und kölnfrei, so dass wir ungewohnt früh am Flughafen "Erdachse" landen konnten. Unterwegs hatte Schlufine noch die Idee, dass wir uns selber alle bergbautypische Berufsbezeichnungen, passend zu den noch stattfindenen Touren in den nächsten Tagen, geben könnten. Sie fragte mich, welchen Status sie denn im Bergbau hätte und meine Antwort war: Haspelknecht! Hehehe... Martin wurde Obersteiger, bei Svenska konnten wir uns zwischen Markscheider und Lampenstubenmeister nicht festlegen und ich wurde zum Schießmeister erkoren. Nachdem wird sicher auf der Rollbahn gelandet waren und das Schiff angetaut wurde, lag zwar schon der obligatorische rote Teppich ausgerollt vor dem Gartenhangar, aber das Flughafenpersonal fehlte irgendwie. Gott sei Dank war schon bei der Marienglashöhle mein Handy kaputt gegangen, so dass ich den Rest des Urlaubs von der ewigen Ab- und Anmelderei verschont blieb. Danke an dieser Stelle an Svenska für das ganze Senden und Empfangen in meinem Auftrag. Das erste "Fomp" der Bierflaschen ertöne recht zeitnah nach unserer Ankunft, so dass wir nach Einrichtung der Nachtlager zum gemütlichen Teil des ersten Abends im Vogtland übergehen konnten. Feuerchen an, Grill an, Thüringer Roster drauf und SKOL!


Foto: Im Vogtland wird immer gut gefeiert - Unser Feuerplatz für die Abendstunden... Skol!


Irgendwo im Thüringer Schiefergebirge - erfolgreiche Suchtour mit anschließender Befahrung


Der Tour-Bericht im Tour-Bericht – Zu Besuch in Schneeberg / Erzgebirge


Nachdem ein kleiner Blitz aus meinem Mittelfinger die Zeitachse in ein kleines Häufchen Asche verwandelt hat, befinden wir uns nun in der Nacht vor dem übernächsten Tag unserer Tour.

Ich schlafe schlecht, mir ist zum ersten Mal kalt und habe einen ganz komischen Traum:


Wir kamen in Schneeberg an und Thomas stand rechts neben einem großen Tor einer großen Halle. Er winkte uns hinein und wir fuhren mit dem Auto in die riesige Halle. Am Ende der Halle, bestimmt 300 Meter weiter, war noch ein weiteres geöffnetes Tor. Thomas überholte uns irgendwie und stand auch wieder rechts vor dem zweiten Tor und winkte uns abermals durch. Da es aber dahinter dunkel war, übersahen wir den Schacht, in welchen wir jetzt fielen. Alle waren zunächst am Schreien. Svenska machte das Licht an und trat wie ein Verrückter auf die Bremse. Schlufine öffnete das Fenster und versuchte mit ihren langen Fingernägeln den Fall zu stoppen. Ich habe den Funkenflug noch genau in Erinnerung. Doch es half alles nichts. Wir fielen und fielen immer Tiefer. Nach einer Weile, bestimmt so 10 Minuten, war es uns egal, da wir vorraussichtlich eh den ganzen Tag weiter fallen würden. Schlufine holte ihr Handy raus und wollte einen Film für YouTube drehen, Martin musste eine Rauchen und fragte Svenska, ob er mal ein bisschen Musik anmachen könnte. Danach bin ich aufgewacht...


Und aufgestanden. Der Morgen begann eigentlich wie immer. Nach dem Aufstehen schlachtete ich erstmal mein übliches schwarzes Schwein zum Frühstück, verbrachte ein bis zwei Stündchen mit dem eifrigen Studieren des Nekronomikons und übte mich im Beschwören nierderer Dämonen und einiger besonders qualvoller Pestilenzen. Dann konnte es endlich losgehen. Die Minehunters kannten Kerstin und Thomas schon persönlich, Schlufine und ich waren schon gespannt wie die Haut eines Sonnenanbeters am italienischen Strand auf unsere sächsischen (Befahrer-) Kollegen in Schneeberg im Erzgebirge, welche wir bis dato nur über "Fackbock" kannten. Vorbei an der Pommesklatsche, welche uns letztes Jahr (fast) nichts zu Essen machen wollte, ging die Fahrt abermals durch mein "Klein-Wuppertal", Plauen, über langweilige Autobahnen, bis wir endlich über Land in Richtung Schneeberg fuhren. Ich liebe diese Fahrten durchs Grüne, durch unbekannte Gebiete. Svenska erzählte uns, dass es im Erzgebirge viele Stollenmundlöcher gibt, aber ich habe keine gesehen. Okay, jedes dritte Haus in Schneeberg hat entweder ein Schlägel und Eisen oder ein Schwippbogen auf dem Grundstück, aber das ist noch lange kein Beweis, dass es hier Altbergbau gibt. Unser erster Halt war ein Supermarkt. Hier hatten sogar die Postkarten einen Bergbaubezug. Diese wurden neben dem Nötigsten auch erstmal gekauft. Kennt jemand von euch noch den Zweck von Postkarten? Das ist wie eine Sms verschicken, nur eben auf Pappe und es wird dazu ein Gegenstand namens Stift benötigt. Der Empfänger kann dann die "Nachricht" sogar anfassen. Toll, oder? Danach fuhren wir nach Aue im Erzgebirge. Aue ist eine Siedlung rund um ein riesiges Fußballstadion, wo jeder Einwohner entweder Spieler oder zumindest Fan des Fußballvereins ist. Sogar die örtlichen Fans, Hooligans und Ultras bomben die Stadt voll mit Schlägel und Eisen-Graffitis. In einem Industriegebiet von Aue hielten wir erstmal an einem Getränkemarkt. Das Bier-Sortiment war unglaublich. Steiger-Bier, Gruben-Pils, Stollentropfen, Eiskeller-Einfach, Sächsisch Suppe – einfach klasse. Ich fand auch wieder mein geliebtes Saalfelder (aus Thüringen, hahaha), welches unter anderem sofort auch gekauft werden musste. Dann aber wirklich fuhren wir zu Thomas und Kerstin in Schneeberg. Obwohl deren Wohnhaus bergbaubezug hat, gab es zum Glück kein Schacht, in den wir fallen konnten. Wir wurden wie langjährige Freunde aufgenommen und nach einer Besichtigung des rustikalen Grubengebäudes wurde erstmal lecker gegrillt und gekallt. Toll! Mittels einem einfachen telepathischen Tricks wurden die Einheimischen danach willig gemacht uns noch ein paar montanhistorische Orte in ihrem Wirkungskreis schmackhaft zu machen.

Danach, irgendwo muss ja das Erzgebirge seinen Namen her haben, gab es dann noch eine töfte Tour durch das Bergland, wo dann auch endlich die ersten Stollenmundlöcher gesichtet wurden. Okay, Svenska, du hattest ja recht, Schneeberg ist im Laufe des Tages noch zu Stollenhausen eingemeindet worden. Nach einem bergbaulastigen Spaziergang haben wir es uns abermals für ein paar Stunden im Schneeberger Grubengebäude gemütlich gemacht, bevor es hieß, Abschied nehmen und zurück ins Vogtland zu fahren. Nach einer späten und langweiligen Fahrt zurück erwartete uns unser lieber Axel schon mit einem leckeren Feuerchen und einer weiteren Runde Sächsischer Braukunst...


Vielen Dank an Kerstin und Thomas für die Gastfreundschaft, das leckere Essen, die Führung rund um die Grube Sankt Anna und einfach alles... Danke auch an Bergi für die Tour und die vielen Informationen. Ihr seid die Besten – wir sehen uns wieder, garantiert! Glückauf!


So, hier folgt erstmal die Fotostrecke aus Schneeberg/Erzgebirge:













Mit einem letzten Blick über Schneeberg endet hier die Fotostrecke - Glück Auf...


So, Freunde, wir machen abermals einen kleinen Zeitsprung. Der Blitz, der den Zeitsprung verursachte, kam aber diesmal von der wilden Pflaume, welche in Axels Garten steht und sich überlegt jetzt endlich zu blühen oder auch nicht. Der letzte Abend steht an. Ostersonntag. Nachdem uns eine Stunde Befahrungszeit über Nacht geklaut wurde und wir feststellen mussten, dass rund um einer bekannten U-Verlagerung in Thüringen mehr Menschen unterwegs sind als am örtlichen Bahnhof, haben wir nach einer kleinen Fototour sehr zeitig "Abbruch und weg" gemacht um unseren letzten Abend in Pausa in Ruhe genießen zu können. Axel hat wieder alles gegeben um ein schönes Osterfeuer zu zaubern, obwohl das im Vogtland eigentlich garnicht üblich ist. Aber ich als alter Münsteraner bestand natürlich darauf. Ein bisschen "Westfalen" in Sachsen. Nachdem alle Ostereier gefunden wurden, liessen wir es uns gut gehen, der Grill war wie immer im Einsatz, das Osterfeuer loderte. Die gute vogtländische Landluft machte uns recht schnell müde, aber ins Bettchen wollte keiner. Wir schauten uns in der Nacht noch den Gruselfilm "Wo das Bier alle war" an. Danach ging nichts mehr. Gute Nacht...


Alle im Garten - die (seltene) Sonne genießen...


DANKE DANKE DANKE... an Bunkersachse Axel, unseren Gastgeber im schönen Pausa. Du bist der Beste – schön, einen Freund wie dich zu haben. Toll, dass alles so gut geklappt hat. Ab jetzt kommen wir zweimal im Jahr. Danke auch an Simone für Frühstück uns alles weitere... Danke auch an Thomas, Kerstin und Uwe (Bergi). Grüße an all die Tiere, besonders die Bibi und die Gabi. Ein weiters Glückauf geht an Thomas aus Witten. Zum Schluss wird noch mein geliebtes Thüringer Schiefergebirge gegrüßt – Bergauf, bergab mit vielen U-Verlagerungen. Dieser Bericht wurde zwischen dem 29. März und dem 8. April geschrieben und zum ersten Mal habe ich dank der Band "Anal Cunt" mehr Lieder beim Tippen gehört, als ich Wörter geschrieben habe. Auf Tour waren: Svenska, Martin, Olly, Schlufine klein und groß, die Erzgebirge-Posse Kerstin, Thomas, Uwe, sowie Axel und Simone. Alle Fotos von Eismann, ebenso dieser Text, Grind auf...


Links:

www.marienglashoehle-friedrichroda.de

www.besucherbergwerk-zschorlau.de

www. team-bunkersachsen.de

www.altbergbau-untertage-u-verlagerungen-lost-places.de