Die ehemalige Sprengstofffabrik
Glück Auf, liebe Zuschauer. Dieser Bericht über die ehemalige Sprengstofffabrik im Sauerland, eigentlich sind es sogar zwei verschiede Fabriken welche so ziemlich nebeneinander lagen, sollte eigentlich schon vor ein paar Jahren online gehen. Aber ohne vorangegangene Exkursion und somit auch ohne Fotos, kein Bericht. In unserer internen Gruppe war die hier gezeigte Tour schon lange in Planung, aber Irgendwas kam immer dazwischen, so dass es ein paar Jahre gedauert hatte, bis wir endlich diese Tour durchgeführt hatten. Ende September 2025 war es endlich soweit. Relativ spontan fuhren wir zu dritt in das Gebiet um die Reste der ehemaligen Sprengstofffabrik zu erkunden. Unser Olli war vor vielen Jahren schon einmal vor Ort und konnte seine Ortskenntnisse von damals nochmals präsentieren, so dass wir nicht ganz so planlos durch die Berge und Wälder wanderten, haha. Und während die alte Napalm Death Platte „From Enslavement To Obliteration“ schön laut im Hintergrund dudelt, schreibe ich hier daheim diesen Text. Viel Spaß damit.
Im Jahre 1905 erbaute die Sicherheits-Sprengstoff-AG aus Dortmund, später auch Westdeutsche Sprengstoffwerke AG genannt, die Sprengstofffabrik im Sterbecketal bei Rummenohl, welches heute ein Stadtteil von Hagen ist. Das Sprengstoffwerk umfasste etwa 30 verschiedene Gebäude. Darunter auch ein Laboratorium, ein Maschinenhaus nebst diversen Lagerhäusern und Bunkern und ging ab 1908 in Betrieb. Das gesamte Werk zur chemischen Herstellung von Sprengstoffen war mit einer Schmalspur-Werksbahn versehen, welche auch Anschluss an den Bahnhof Rummenohl hatte. Fünf Jahre später, also 1910, wurde das Sprengstoffwerk erweitert. Nach der Fusion mit der Dynamit-Nobel AG im selben Jahr, entstanden weiter oberhalb im Wald gelegen etwa 60 weitere Gebäude zur Herstellung von Sprengstoffen. Auch dieser Teil der Fabrik wurde mit der werkseigenen Schmalspurbahn erschlossen. In Spitzenzeiten waren etwa 2.000 Mitarbeiter in dem Werk beschäftigt, welche pro Tag sechs bis sieben Tonnen Sprengstoff herstellten. Der hergestellte Sprengstoff ging in Friedenszeiten zum größten Teil an diverse Bergwerke in der Region und im ersten Weltkrieg natürlich an die Rüstungsindustrie. Die Produktion endete im Jahre 1932 und viele der Anlagen wurden demontiert. In der Nachfolgezeit wurden auch einige ehemalige Werksanlagen durch den Autobahnbau (A45) übererdet. Trotzdem sind heute noch viele Relikte der ehemaligen Sprengstofffabrik im Gelände zu erkennen. Bei unserer Exkursion fanden wir noch Einiges, zum Beispiel ehemalige Zick-Zack-Gänge, viele Ruinen, Gebäudereste und jede Menge Beton im Wald. Wenn man den Spuren der ehemaligen Werksbahn folgt, findet man immer wieder Bunker zur Lagerung im Wald. Es war auf jeden Fall ein lohnenswerter Ausflug, welchen ich euch auch nur empfehlen kann. Auch das schöne sauerländische Mittelgebirge läd immer wieder zum Wandern ein. Jetzt aber nun viel Spaß mit den Fotos der ehemaligen Sprengstofffabrik.
© stollenhausen.de, 2025
Unterwegs war Martin und zwei Ollis. Die meisten Fotos wurden von Eismann gemacht, ein paar stammen auch von Alterbergbau Die Infos stammen aus dem Buch „Pulver, Höhlen, Geisterstädte“ von Karl Friedrich Bühren Danke an „Exkursionsleiter“ Olli Alterbergbau für die Vorbereitung der Tour und an Motte fürs Fahren – vor allem durch Knöllchen-Hagen. Ihr seid die Besten.
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